It's Party Time mit Markus Zosel im "Kings Rock-Cafe"; am 20.11.2004 in Korbach

Eine rundherum turbulente Woche neigte sich dem Ende entgegen.
Ich freute mich auf einen wunderschönen Abend mit Markus im "King's" in Korbach.

Bereits einen Tag vorher war Heike angereist, um an einer Lesung über Johnny Cash teilzunehmen,
bei der Markus einige Lieder gesungen hat.

Das Wetter spielte an jenem Freitag verrückt, Schnee allerorten und so war es ein mittleres Wunder,
dass Heike noch rechtzeitig in Ahnatal erschien.

Wie schon einige Male in diesem Jahr, bestiegen wir am Samstag kurz nach 13:00 Uhr die Kurhessenbahn,
die uns sicher nach Korbach brachte.

Inzwischen ist es schon zum Ritual für uns beide geworden, auf halbem Wege zum Hotel einen Abstecher
in's Internetcafe zu machen. An keinem Ort zuvor habe ich einen so gut schmeckenden Kaffee serviert
bekommen und getrunken, wie im Internetcafe in Korbach und weil er mir so gut gemundet hat, habe
ich mir ausnahmsweise an diesem Nachmittag eine zweite Tasse gegönnt.

Als Heike und ich das Cafe verließen, schneite es dicke Flocken, brr, es war nasskalt und ziemlich
ungemütlich draußen, jetzt aber ganz schnell zum Hotel.

An der Rezeption wurden wir von einem sehr freundlichen Mitarbeiter des Hotels begrüßt, der auch
bei unserem letzten Besuch anwesend war. Da er uns so freundlich empfangen hatte, habe ich mich
nach dem Befinden seiner Katze erkundigt. Einigermaßen verdutzt verriet er mir, dass seine Katze
es bei diesem ungemütlichen Wetter vorziehen würde, das Haus nicht zu verlassen.
Anscheinend wusste er mich nicht zuzuordnen, klar, bei den täglich wechselnden Gästen kann man sich
wohl weniger ein einzelnes Gesicht merken. Bei unserem letzten Besuch in Hotel "Goldflair" ist
diesem netten Mitarbeiter seine Katze bis ins Hotel gefolgt und da ich selbst im Besitz von drei
Katzen bin, ist mir dieses Ereignis in Erinnerung geblieben.

Unser liebgewonnenes Zimmer war leider schon vergeben und so mussten wir mit einem anderen Zimmer
vorlieb nehmen, was aber meiner guten Stimmung keinen Abbruch bereitete.
Bis zur Eröffnung des "Kings" um 17:00 Uhr hatten wir eine Weile Zeit, die Heike dösend auf ihrem
Bett verbrachte, während ich aus mehreren Taschen das Wichtigste für diesen Abend in meinem kleinen
Rucksack verstaute.

In einer anderen Tasche hatte ich gefüllte und weihnachtlich eingepackte selbstgebackene Leckereien
für die Jungs von Markus und Band, die durften selbstverständlich nicht vergessen werden.

Bereits kurz nach 17:00 Uhr betraten wir das "King's" und waren wirklich die ersten Gäste, es war
ja auch noch sehr früh.
Ich hatte mein schwarzes Shirt mit dem Aufnäher "Markus Zosel & Band" an und so wurden wir sogleich
von der netten Bedienung hinter der Theke gefragt, ob wir beiden schon so früh wegen Markus kämen,
er würde doch erst ab 21:00 Uhr zu singen anfangen.

"Selbstverständlich ist Markus der Hauptgrund, warum wir so früh hier sind, aber wir wollten uns
auch die besten Plätze sichern, bevor es wieder eng wird, Erfahrung macht eben klug.", habe ich
dieser netten Frau geantwortet.
"Na, dann sucht euch mal zwei Plätze aus, jetzt habt ihr ja noch die freie Auswahl.", bekamen wir
zu hören. Zum Unterhalten war die Theke bestens geeignet, aber wir hatten uns zwei schöne Plätze
direkt vor der Bühne ausgesucht, die wir später "besetzten" und auch nicht mehr her gaben.

Im Gepäck hatte ich meine Geschichte vom Auftritt von Markus im letzten Jahr, die ich sofort an
die Bedienung weiter gab.

Freudig überrascht über dieses Schriftstück wurde uns an diesem Abend der Eintritt erlassen, das
war doch wirklich eine sehr nette Geste. Als kleine Gegenleistung sollten wir im Laufe des Abends
ein paar Wunderkerzen verteilen, wenn ein entsprechendes Lied von Markus gesungen wurde.
Es waren wirklich nicht sehr viele Wunderkerzen, aber bei mir zu Hause in der Schublade lagen
221 Stück, die ich eigentlich zur Halloween Party verteilen wollte, ja, da lagen sie wirklich gut!

Nachdem Heike und ich eine Kleinigkeit gegessen hatten, setzten wir uns auf besagte Hocker direkt
vor der Bühne und harrten der Dinge.
Wir genossen die Ruhe vor dem Sturm, soweit es der Musikpegel zuließ.

Plötzlich erklang ein sehr bekanntes Lied von Peter Sarstedt aus dem Lautsprecher, es war
"Where do you go to my lovely", und gleich anschließend erklang von Donovan das Lied
"Catch the wind". Ich bekam jetzt schon eine Gänsehaut bei diesen Liedern, aber die kamen aus der
Konserve und waren nicht live, was würde das für einen Abend geben?
Es ging noch weiter in der Erinnerungsecke, nun hörte ich den wunderschönen und gefühlvollen Song
"Honey" von Bobby Goldsboro. Alles uralte Songs, aber sie weckten Erinnerungen in mir und ich hatte
irgendwie das Gefühl, ich wäre schon steinalt! Es ging weiter mit Liedern aus den goldenen 70ern,
denen ich mich aber voller Genuss hingab - das waren noch Zeiten!

Nach und nach betraten einige Leute das Lokal, aber mir bekannte Gesichter konnte ich nicht entdecken.

Kurz vor halb acht erschien Markus, oh wie schön, schon so früh!

Das gab uns die Gelegenheit, noch vor Beginn seines Abends mal wieder ganz privat einige Worte mit
ihm zu wechseln, ein unschätzbarer Vorteil und auch Gewinn für uns beide!

Ein Blick nach draußen verriet uns, dass es sehr ungemütlich im Freien war, der Wind wirbelte die
Schneeflocken wild durcheinander, aber im "King's" war es wohlig warm und sehr kuschelig, ich fühlte
mich sehr wohl.

Wir warteten nun ungeduldig auf das Erscheinen von Isabelle, Vera, Werner und Rudi.
Der Zeiger rückte immer weiter vor, aber die vier ließen uns zappeln.

Kurz nach 21:00 Uhr erklang das erste Lied von Markus, "Homeward bound".

Nun verlangte Markus meine höchste Konzentration.
Wie im letzten Jahr machte ich für jedes Lied einen Strich, diesen Spaß gönne ich mir selbst zum
Vergleich, auf keinen Fall dürfen es weniger als 50 Lieder sein, aber auf jeden Fall immer mehr!

Geraume Zeit später erschienen auch Rudi, Isabelle, Werner und Vera und nun konnte die Party beginnen.

Ich hätte nicht gedacht, dass Rudi das so wörtlich nehmen würde, aber er war wahrhaftig auf
Partystimmung aus, manches Mal war er aber zu laut, psst, Rudi!

Markus machte es sichtlich Spaß, im "King's" zu singen, uns aber auch!

Es war nicht ganz so voll wie im letzten Jahr, die Stimmung war dennoch super und wir standen nicht
aneinander gepresst, wie die Ölsardinen in der Dose.

Wer Markus kennt weiß, über welch ein großes Repertoire an Liedern er verfügt, aber dennoch möchte
ich einige Lieder aufzählen, die immer wieder gern gehört und auch mitgesungen werden.

U.a. hat Markus folgende Lieder gesungen: "Garden party" von Rick Nelson, "Country roads" von
John Denver mit eigenem Chor, die Mitglieder dieses Chors waren allesamt Gäste im "King's",
dieses Lied ist immer ein absoluter Höhepunkt eines jeden Abends.
Das Lied "Catch the wind" hörte ich nun zum ersten Male von Markus - live gesungen, ein wahrer
Genuss! "The boxer" von Paul Simon und Art Garfunkel war auch dabei, von den Beatles das wunderschöne
Lied "All my loving", "Hot love" hat die Partystimmung noch mehr angeheizt, und da war auch noch
"Goin' fishin'", ein eigener Song von Markus, zu hören, des weiteren folgten die Lieder
"Rocky mountain high", "No woman no cry", "Bobby Mc Gee", "Streets of London", "Layla",
"Those where the days", "Heute hier, morgen dort", "This old guitar" und noch viele, viele mehr!

Es ist immer ein Genuss, Markus singen zu hören, aber noch mehr Spaß bereitet es, wenn einer der
Gäste und der Wirt selbst, Thomas Schacht, die Musik von Markus mit einem Tambourin oder anderen
Instrumenten begleiten, das ist Partystimmung pur!

Die Wunderkerzen waren bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht zum erstrahlen gekommen, ja, wann sollten
sie denn nun angezündet werden?
Ich hatte diesen Gedanken kaum zu Ende gedacht, schwups, legte uns Thomas die Wunderkerzen vor die Nase.
Jetzt fehlte noch das passende Lied, aber "Annie's Song" hatte Markus schon gesungen,
ratlos sah ich Heike an!

Schnell die Wunderkerzen aus der Verpackung und schon stimmte Markus "Hey Jude" von den Beatles an,
jaaaaa, das war das passende Lied für die Wunderkerzen.

Seit jeher gehört dieser schöne alte Beatlessong zu meinen Lieblingsliedern, aber das hier war ja
nicht mehr mit Worten zu beschreiben!

Markus befand sich nur einen Meter von uns entfernt, wir hatten die Wunderkerzen in den Händen und
sangen, so weit uns der Text bekannt war, "Hey Jude" gemeinsam mit Markus mit, ich hatte eine
Gänsehaut und es lief mir ein Schauer den Rücken herunter.

Das war ein Highlight an diesem Abend - es war einfach nur schööööööön!

Auch der schönste Abend geht einmal zu Ende, aber solch schöne Abende gehen immer viel zu schnell
vorbei - wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spät?

Um halb eins erklangen die ersten Takte von "Leaving on a Jetplane", das Ende war nahe, o nein!

Im letzten Jahr hatte dieses Lied ein junger Mann zusammen mit Markus gesungen, was für Heiterkeit,
Tränen in den Augen und zu donnerndem Applaus anschließend geführt hatte.

Angeblich war dieser junge Mann Stammgast im "King's", aber an diesem Abend machte er keine Anstalten,
sich von seinem Hocker zu erheben und ich fürchtete schon um diesen Gig, wollte ihm doch zwei Fotos
von ihm mit Markus zukommen lassen.

Keine Minute später sang Markus "Leaving on a Jetplane" gemeinsam mit Arno,
habe später nach seinem Namen gefragt.

Das Tüpfelchen auf dem "i" an diesem Abend hat uns Arno serviert, in seiner ganz und gar
unnachahmlichen Interpretation dieses Liedes, das war einfach super!

Ohne Zugabe wollten wir Markus keinesfalls von der Bühne gehen lassen und so kamen wir noch in den
Genuss, die Lieder "Calypso" von John Denver und "Nashville" zu hören.
Zuletzt genanntes Lied ist anlässlich eines Besuchs von Markus, Ecki, Peter und Jörg in jener Stadt
in den USA im Herbst 2002 entstanden, Peter sei Dank für diesen Ohrwurm!

Adieu, "Sweet, sweet King's" im schönen Korbach, Heike und ich haben uns bei euch sehr,
sehr wohl gefühlt.

Unser Zimmer lag nur wenige Schritte zu Fuß entfernt, eine letzte Nacht, ein letztes Frühstück und
dann Lebewohl, hoffentlich auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr???

Das Internetcafe liegt auf halben Wege zum Bahnhof und ich musste unbedingt dort noch eine Tasse
Kaffee trinken, auch ein Ort, wo ich mich wohl gefühlt habe.

Die Kurhessenbahn brachte uns pünktlich Richtung Kassel zurück. Ich hatte mich entschieden,
in Obervellmar auszusteigen, um mit dem nächsten Zug zurück nach Espenau zu fahren.

Auf der Rückfahrt dachte ich noch einmal an die gemeinsamen Live-Abende mit Markus - solo - und
mit Band zurück.
Was hatten Heike und ich doch alles in diesem so turbulenten Jahr erlebt, unglaublich!

Boxberg in Nordostsachsen meets Espenau in Nordhessen, ha, ha, eine wirklich schöne Geschichte.

Auf diesem Wege auch ein herzliches DANKESCHÖN an Heike, die erst von soweit her anreisen musste,
damit ich meine schöne Heimat in Nordhessen kennen lerne, per Bahn und zu Fuß, eine Bereicherung
in meinem Leben!

Aber wem haben wir das letztendlich zu verdanken?

           Markus Zosel & Band

Musik soll verbinden, sie kann auch heilen,
was sie bewirkt, möchte' ich mit euch teilen.
Des einen Freud', des anderen Leid,
so ist das halt, in dieser Zeit.
Ein Foto, ein Poster vergilben an der Wand,
doch die Musik von Markus Zosel & Band
bleiben für immer ein fester Bestand.

Alles Liebe wünscht euch herzlichst

Jutta Amert

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