Ein sensationeller Erfolg für Markus Zosel & Band im "Easy"


Es war Samstag, der 15. Mai 2004.

Das Warten hatte ein Ende. Nach acht langen Monaten Abstinenz durfte ich heute Markus, Ecki,
Jörg und Peter wieder gemeinsam auf der Bühne erleben und ich freute mich schon die ganze Woche
auf diesen Abend.

Nils und unser Austauschschüler aus Frankreich fuhren schon zeitig an diesem Morgen zum Edersee,
meine Tochter war auch außer Haus und so konnte ich mich ganz allein und ohne Hektik auf diesen
Abend vorbereiten.

Gegen halb zehn Uhr morgens rief mich Heike an und teilte mir mit, dass sie sich nun auf den Weg
nach Nordhessen machen würde.

Ich muss an dieser Stelle einmal erwähnen, dass Heike keinen Führerschein besitzt und so jedes Mal
von ihrem Heimatort Boxberg, dieser Ort liegt in Nordostsachsen, zuerst nach Berlin kommen muss,
um dort in den ICE Zug nach Kassel zu steigen, was immer eine Fahrtzeit von sieben bis acht Stunden
bedeutet, ich meine damit aber nur eine Strecke.

Wie immer hatte ich meinen Rucksack bereits seit Tagen fertig gepackt und wusste, dass alles
enthalten war, was ich benötigte, trotzdem habe ich ihn an diesem Tag mindestens sechs Mal
kontrolliert, ich hätte ja doch etwas vergessen können.

Um die Mittagszeit rief ich aus Langeweile meine Mutti an, irgendwie musste ich die Zeit bis
19:00 Uhr überbrücken.

Ich hatte das Gefühl, dass an diesem Tag eine Minute 120 statt 60 Sekunden hatte und mein Blick
wanderte immer wieder zur Uhr, es war hoffnungslos, ich wollte mich noch ein bisschen mit Arbeit
ablenken, was mir aber auch nicht gelang.

So las ich mir noch einmal alle Geschichten durch, die ich über die verschiedenen Auftritte von
Markus, solo und mit Band, im letzten Jahr geschrieben habe, und auch die dazu gehörenden Fotos
habe ich mir ganz intensiv angesehen.

Mittlerweile war nun ein Jahr seit meinem ersten Abend mit Markus im "Colorado" vergangen und ich
musste immer wieder mit dem Kopf schütteln, was mir zu den einzelnen Abenden so alles einfiel und
die Fotos taten natürlich ihr übriges dazu.

Hier war es mucks Mäuschen still, viel zu still, und das änderte ich dann sofort.
Ich legte die erste CD von Markus in den Player, und bei dem Lied "Come and take me home" sang ich
lautstark mit und tanzte ganz für mich allein hier im Wohnzimmer.

Mit jedem Lied mehr von Markus steigerte sich auch meine Aufregung und Ungeduld, wann würde denn
dieser verdammte Zeiger endlich auf 18:45 Uhr springen? Zu diesem Zeitpunkt wollte ich nach Kassel
fahren.

Gegen 17:00 Uhr wurde ich durch das Läuten des Telefons aus meinen Gedanken gerissen.

Am anderen Ende meldete sich meine Freundin aus Fürth, die wohl fühlte, wie es mir zu diesem
Zeitpunkt ging und mich ein wenig ablenken wollte.

Je länger wir miteinander redeten, desto nervöser wurde ich aber, und mein Blick wanderte
gewohnheitsmäßig erst auf meine Armbanduhr und dann auf meine Uhren hier im Wohnzimmer. Ich habe
einen Uhrentick und es befindet sich wirklich, bis auf die Gästetoilette, in jedem Raum in diesem
Haus eine Uhr, sei sie auch noch so klein, aber eine Uhr muss sein.

Der Freund meiner Tochter hatte mir angeboten, mich nach Kassel zum "Easy" zu fahren und wir hatten
eine Uhrzeit gegen 19:00 Uhr abgemacht.

Während des Gesprächs mit meiner Freundin aus Fürth klingelte mein Handy, das war echt lustig. Am
linken Ohr hatte ich das Gespräch aus Fürth und am rechten Ohr das Gespräch von...Heike!

"Wo bist du?" fragte mich Heike. Das war eine tolle Frage, wo sollte ich schon zu dieser Zeit sein
und so antwortete ich, dass ich noch zu Hause wäre.

"Ich bin jetzt in Kassel-Wilhelmshöhe und fahre mit dem nächsten Zug zum Hauptbahnhof und laufe
dann ins "Easy", sagte Heike zu mir und das Gespräch war damit beendet.

Meine Freundin aus Fürth konnte hören, was wir beiden besprochen haben und sie merkte sofort, wie
nervös ich wurde und wünschte mir einen ganz, ganz tollen Abend mit Markus & Band.

Meine Gedanken kreisten nur um einen Punkt: Wie und mit wem kam ich eher als mit dem Freund von
Nicole nach Kassel.

Mensch, wozu gibt es heutzutage Handys und so rief ich meinen Sohn an und fragte ihn, wo sie sich
derzeit befinden würden.

Nils und Jerome, unser Austauschschüler aus Frankreich, waren mit dem Lebensgefährten meiner Mutti
zum Edersee gefahren und befanden sich bereits in Habichtswald. Ich fragte über Handy, ob es Frank
möglich wäre, dass er mich auf dem Nachhauseweg nach Oberzwehren vor dem "Easy" absetzten könnte,
das wäre kein Problem, sagte Frank über Handy, aber ich müsste fertig sein, wenn er vor der Garage
stehen würde.

Ich war fertig, aber mit den Nerven, denn ich hatte noch maximal 20 Minuten Zeit, um mich für den
Abend herzurichten.

Auf dem Weg ins Badezimmer kam ich im Flur an meinem Rucksack vorbei, den ich noch einmal
überprüfte, es war alles drin, Reißverschluss zu und dann ab damit vor die Haustür.

Jerome und Nils kamen um 18:25 Uhr an, luden ihre Rucksäcke aus, ich meinen ein und ab ging's nach
Kassel.

Als Frank in Kassel in die Hersfelder Straße einbog, klingelte mein Handy, am anderen Ende war
Heike. Sie fragte mich, wo ich wäre, die wären schon alle da, damit meinte sie Markus, Ecki, Peter
und Jörg und ich antwortete ihr: "Ich bin auch gleich da."

Kaum hatte ich aufgelegt, da bog Frank in die Wolfhager Straße ein und wir standen genau hinter
dem Bus von Markus.

Ich nahm meinen Rucksack und meine Tasche aus dem Auto, verabschiedete mich von Frank und ab
ging's ins "Easy".

Da ich bereits drei oder vier Mal im "Easy" gewesen bin, kannte ich diese urige Kneipe schon und so
begab ich mich direkt zu der Bühne, wo Markus, Ecki, Peter und Jörg beim Soundcheck waren.

Ich hatte Heike per e-mail mitgeteilt, dass sie uns einen Platz "direkt vor der Bühne" freihalten
sollte und genau das hatte sie getan.

Einen besseren Platz hätten wir wirklich nicht bekommen können!

Heike saß bereits am Tisch, an dem auch Rita und Peter vom Fanclub von Markus Zosel & Band saßen
und so setzte ich mich zu ihnen.

Acht lange Monate musste ich darauf warten, die Jungs gemeinsam auf der Bühne zusammen zu sehen,
ich war den Tränen nahe.

Geraume Zeit später war der Soundcheck beendet und Markus kam zu uns an den Tisch, um uns zu
begrüßen, allerdings "mit Abstand", da er stark erkältet war und er wollte keinem von uns seine
Bazillen weiter vererben.

Mein Austauschschüler aus Frankreich kam hier am Montag niesend und hustend an und ich hatte seine
Bazillen immer noch nicht abbekommen, was sollte mich also daran hindern, Markus trotz allem
"herzlich" zu begrüßen. Bis sich seine Bazillen bei mir eingenistet hatten, ist unser
Austauschschüler längst wieder zu Hause, und dann könnte ich mich ins Bett legen, falls es mich
erwischen sollte.

Kurze Zeit später kamen auch Ecki, Peter und Jörg zu uns, um uns zu begrüßen. Welch eine Wohltat,
dass man sich mit allen vieren noch "ganz normal" unterhalten kann. Keiner von ihnen ist abgehoben,
wie es leider bei vielen anderen Künstlern und Bands der Fall ist, Markus Zosel & Band sind eben
Menschen wie du und ich und alle zusammen sind sie einmalig und sehr liebenswert, das muss ich an
dieser Stelle einmal erwähnen!

Ich war ca. 30 Minuten im "Easy", da erschienen auch Karin und Gerhard, sie sind wie Rita und Peter
Mitglieder vom Fanclub von Markus Zosel & Band. Peter der "Große" ist der Gründer und gleichzeitig
auch der 1.Vorsitzende vom offiziellen Fanclub.

Das Lokal füllte sich zusehends, und ich war froh, dass Heike so einen guten Tisch organisiert
hatte.

Gegen 19:45 Uhr kamen Isabelle und Rudi mit Vera und Werner.

Zu diesem Zeitpunkt war das "Easy" bereits sehr gut gefüllt und es kamen immer mehr Gäste zur Tür
herein, unglaublich, wie viele Leute das Lokal fasste.

Es war 20:55 Uhr, da legten Markus und seine Jungs los, endlich!

Das erste Lied an diesem Abend stammt aus der Feder von Paul Simon und trug den schönen Titel
"Homeward Bound", welches Markus bereits am 30.4. in der "Wetterburg" solo gesungen hatte.

Bereits mit diesem Lied heizten Markus und seine Jungs dem Publikum mächtig ein.

Von Anfang an waren an diesem Abend Line-Dancer aus verschiedenen Formationen auf der Bühne, die
über den Abend hinweg eine unglaubliche Leistung zeigten und für eine willkommene Abwechslung beim
Publikum sorgten.

Gleich beim zweiten Lied entführten uns Markus & Band nach Nashville mit dem wunderschönen Song
"Nashville", und alle, die diesen eingängigen Text beherrschten, sangen selbstverständlich mit...
Sweet, sweet, Nashville...

An unserem Tisch herrschte eine fröhliche und ausgelassene Stimmung, und selten zuvor hatte ich
mich auf einen Abend so gefreut wie auf diesen.

Song Nummer vier war an diesem Abend "Friday night" und entstammt ebenso wie das Lied "Nashville"
der neuen CD von Markus Zosel & Band, sie trägt den Titel "The Vision lives on" und ist im Februar
erschienen.

Beim nächsten Lied von John Denver, es war "Country roads" ging im "Easy" die Post ab und alle,
die den Text beherrschten, sangen lautstark mit - ich auch!

Nach einer knappen Stunde kündigte Markus eine kurze Pause an, in der er zu uns an den Tisch kam.

Markus sah geschafft aus, aber nicht vom Singen oder Spielen, nein, die Erkältung setzte ihm doch
mehr zu, als er zugeben wollte.

Da alle Stühle an unserem Tisch besetzt waren, bot ich ihm meinen Stuhl zum Sitzen an, welchen er
sehr dankbar annahm und sich nach der Pause bei mir für das "Heiabettchen" bedankte.

Andere Künstler, Songschreiber oder wie auch immer sie sich selbst bezeichnen, hätten in dem
Zustand, in dem sich Markus an diesem Abend befand, ihren Auftritt abgesagt, nicht aber Markus!

Den hätten wir wahrscheinlich fesseln und knebeln müssen, damit er in seinem Bett diese Erkältung
auskuriert hätte - ist eben Markus live!

Nach einer kurzen Pause von zehn Minuten ging es in die zweite Runde.

Markus, Ecki, Peter und Jörg spielten u.a. ein Lied von Kris Kristoffersen, der Titel heißt
"Bobby Mc Gee".

Weiterhin spielten sie im Laufe dieses unglaublichen Abends auch einen Titel von den "Eagles", eine
kleine Homage an den Veranstaltungsort, denn der Titel heißt "Take it easy".

An diesem Abend habe ich zum ersten Mal das Lied "Für ein bisschen Glück", welches Markus auf
seiner Solo-CD "Manchmal abends ..." singt, gespielt und gesungen mit der Band gehört,
das war super klasse!

Auch ein Lied von Hannes Wader, "Heute hier, morgen dort", gaben die Jungs zum besten.

Das Lokal war wirklich gerammelt voll und es war nicht leicht, von meinem Platz quer durch die
Kneipe auf die Toilette zu kommen, irgend jemand stand einem immer im Weg.

Von der neuen CD "The Vision lives on" haben Markus, Peter, Ecki und Jörg noch folgende Titel an
diesem Abend gesungen und gespielt: "Autumn dance", "My generation", "Marys flower garden" und mein
zweites Lieblingslied nach "Come and take me home", es trägt den Titel "On the way again".

Wie immer, wenn Markus gemeinsam mit seinen Jungs einen Abend gestaltet, singt er auch einen oder
zwei Titel solo, und ich lasse mich jedes Mal überraschen, um welchen Titel es sich handelt.

Wir waren an unserem Tisch so in unsere Gespräche vertieft, dass mir - leider - von zwei Songs nur
einer im Gedächtnis geblieben ist, aber dieses Lied ist das Lied aller Lieder, nämlich das
"schönste Liebeslied, welches jemals geschrieben wurde", ich stimme Markus hier völlig zu,
es handelt sich um "Annies song" welches John Denver im Original gesungen hat.
Aber John Denver hat damals noch nicht gewusst, dass wir hier einen ganz und gar begnadeten Sänger
und auch Textschreiber haben, der genau dieses Lied mit so viel Gefühl und Emotion zum Publikum
rüber bringt, dass einem die Haare zu Berge stehen und man wirklich eine "Gänsehaut" bekommt,
wenn Markus dieses Lied singt.

Danke für dieses Lied, Markus!

Um Viertel vor Eins war der Abend eigentlich beendet, aber Markus & Band kamen ohne Zugabe nicht
von der Bühne!

Die Zugaben bestanden aus den Liedern "There ain't no more Primadonna", "Leaving on a jet plane"
von John Denver und last but not least dem wunderschönen Song "Cumbaja".

Während dieses Liedes umarmte mich Isabelle ganz fest, ich hatte eine Gänsehaut und kämpfte mit
den Tränen.

Viel zu schnell war ein ganz und gar unglaublicher Abend vorbei.

Auf diesem Wege möchte ich mich bei Ecki, Peter und Jörg, aber ganz besonders bei Markus für
diesen tollen Abend bedanken. Markus hat trotz einer schweren Erkältung durchgehalten,
um seine Fans nicht zu enttäuschen.

Sowohl Isabelle und Rudi, wie auch Vera und Werner verabschiedeten sich, denn sie mussten noch
einen längeren Nachhauseweg antreten.

Heike und ich hingegen blieben bis zum Schluss, als sich nur noch wenige Gäste in dem Lokal
befanden.

Kurz vor 3:00 Uhr in der Frühe ließen wir uns ein Taxi rufen.

Mich interessierte allerdings noch, wie viele Gäste an diesem Abend im "Easy" waren und wer konnte
das wohl besser wissen als Moni, die Wirtin.

Es waren ca. 250 Leute im "Easy", eine unglaubliche Zahl.

Um 3:00 Uhr in der Früh waren Heike und ich in Espenau.

Wir gönnten uns noch ein paar Stunden Schlaf, denn bereits um 9:45 Uhr musste Heike ihre weite
Heimreise nach Boxberg antreten, aber wir sehen uns ja noch oft in diesem Jahr, hoffentlich!

Jutta Amert

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