Zum allerletzten Mal in diesem Jahr: Markus und Ecki im "Alt Melsungen"
am 27.12.2003 in Melsungen


Es war für mich kein Tag wie alle anderen zuvor, nein, ich wachte am Morgen auf und stellte
fest, dass ich mir eine richtige Erkältung zugezogen hatte, am liebsten wäre ich im Bett
geblieben. Dann beschlich mich während des Tages das unbestimmte Gefühl, dass ich aus
irgendeinem Grunde nicht nach Melsungen kommen würde. Werner hatte mir per e-mail
mitgeteilt, dass für ihn und Vera der 27.12. fest im Terminkalender stehen würde und sie,
wenn nichts dazwischenkommen würde, mich auf jeden Fall mit nach Melsungen nehmen
würden, andernfalls würde ich eine Nachricht von ihnen erhalten.

Der Tag wurde für mich zum Spießruten laufen, keine e-mail von Werner und kein Anruf, ich
saß hier wie auf einem Pulverfass und konnte nichts dagegen tun. Am späten Nachmittag
hatte ich dann endgültig die Hoffnung aufgegeben, noch zu einem Live-Abend zu kommen
und so zog ich meine alten Jeans und einen alten Pullover an, um in meinem Arbeitszimmer
das zu tun, was ich schon längst hätte tun müssen: Papier von Jahren zu entfernen, was
sich halt so in all den Jahren ansammelt. Unglaublich, was ich da alles hervor kramte und
jedes Mal die Frage: Aufheben oder in den Papiercontainer? Meistens entschied ich mich für
den Papiercontainer und zu guter letzt hatte ich zwei volle Wäschekörbe an altem Material
beseitigt. So, nun hatte ich Platz für neue Ordner, in denen ich meine Fotos und
Geschichten rund um die Live-Auftritte von Markus - solo - und Markus mit Band unterbringen
konnte. Ich konnte mich nun eines Lächelns nicht erwehren, für die nächsten vier Jahre
konnte ich meine Ordner unterbringen, alles in Griffweite zu meinem Computer.

Ziemlich fertig, auch durch meine Erkältung, saß ich nun auf dem Boden im Arbeitszimmer
und ließ meine Gedanken schweifen, als plötzlich das Telefon klingelte. Meine Tochter nahm
den Anruf entgegen, aber der Anruf war für mich und so hetzte sie vom Keller 13 Stufen
herauf, um mir das Mobilteil zu geben. Am anderen Ende war - Werner - mich traf fast der
Schlag! Er teilte mir mit, dass er und seine Frau auf dem Weg nach Espenau wären, um
mich abzuholen, damit wir gemeinsam nach Melsungen fahren konnten. Ich hatte ca. 30
Minuten Zeit, um mich fertig zu machen, ha, ich war schon fertig, jetzt aber mit den
Nerven, das konnte ich unmöglich schaffen! Wieder war es Melsungen, wo ich in so kurzer
Zeit hinfahren wollte, aber nun hatte ich noch weniger Zeit, als am 1.11.

Wie gesagt, ich befand mich in Arbeitskleidung, meine Hände waren staubig von zwei
Wäschekörben voll mit  alten Akten. Ich legte meinen Turbo ein. Während ich ins Bad eilte,
gab ich meinen beiden Kindern lautstarke Anweisungen, das war notwendig, da sich meine
Tochter im Keller und mein Sohn auf dem Boden befanden, jeder, der in den nächsten 30
Minuten sich hier in unserem Haus befunden hätte, wäre mit Sicherheit sofort in den Wahn
verfallen, dass er es mit einer Irren zu tun hätte, die Irre war nämlich ich.

So gab ich meinen beiden Kindern dann folgende Anweisungen:
Bitte die Geschirrspülmaschine ausräumen, das Fleisch aus dem Gefrierschrank nehmen, die
Rollläden herunterlassen, bitte alle vier Katzen füttern, die Heizung abstellen, Katzen um
22:00 Uhr ins Freie lassen, die Waschmaschine abstellen und nicht vergessen, den Wasserhahn
zuzudrehen - hatte ich was vergessen? Nein, das war's wohl. In der Zwischenzeit versuchte
ich im Bad, einen "ordentlichen Menschen" aus mir zu machen, waschen, umziehen, schminken,
alles in 30 Minuten, puh, danach war ich komplett fertig! Wie gut, dass ich meinen
"Notfallrucksack" immer gepackt habe, für alle Fälle.

Abgehetzt, schon wieder in Schweiß gebadet, die Erkältung ließ grüßen, saß ich auf dem
Stuhl im Flur und fing zu frieren an, die Bodenluke war ja offen, mein Sohn werkelte dort
oben rum. Brr, ich musste eine Jacke anziehen, sonst hätte ich mir sonst weiß was
zugezogen. Nun kamen die quälenden Minuten des Wartens auf den Anruf von Werner, ich
sollte ihn über Handy zu unserem Haus lotsen. Es war kurz vor 20:00 Uhr, das würden wir
nie bis um 21:00 Uhr nach Melsungen schaffen. Keine Minute später - endlich - der
erlösende Anruf von Werner, er und seine Frau Vera befanden sich am Ortseingang von
Espenau und fünf Minuten später saß ich im Auto in Erwartung meines nun doch
11. Live-Abends in diesem Jahr. Ich fühlte meinen Puls, er war außer Kontrolle, so bei 120,
und ich versuchte, mich langsam zu beruhigen, was mir auch wirklich während der Fahrt gelang,
war aber auch nicht weiter schwierig, da Werner und Vera eine CD von Markus in ihrem
CD-Player im Auto hatten, es war "Candid Eye". So, nun hatte ich während der Fahrtzeit
noch einmal Gelegenheit, das vergangene Jahr an mir vorbeiziehen zu lassen. Es war ein
Jahr mit Höhen und Tiefen, ich schreibe das in dieser Reihenfolge, da die positiven Seiten
nun doch überwogen haben. Ich denke so oft an die Worte meiner lieben Oma, die immer
zu mir gesagt hat: "Auch wenn du glaubst es geht nicht mehr, kommt von irgend wo ein
Lichtlein her." Dieses Licht waren in diesem Jahr Markus, Ecki, Peter und Jörg, die mir auf
so unglaubliche Weise mit ihrer Musik an den vielen Samstagabenden geholfen haben.

21:14 Uhr. Wir standen auf dem Parkplatz direkt vor dem "Alt Melsungen".

Ich hörte schon Markus und Ecki singen, schön, nun kam ich auf so unerwartete Weise noch
zu meinem 11. Live-Abend in diesem Jahr.

Entgegen meinen Befürchtungen war die Kneipe nicht überfüllt, ich bin zwar zum ersten Mal
in diesem Jahr nicht pünktlich zu einem Live-Abend von Markus gekommen und hatte
dementsprechend auch keinen "Logenplatz", aber das soll den Abend nicht schmälern.
Jeder, der sich einmal in oder in der Nähe von Melsungen befindet,
kann ich "Alt Melsungen" in der Sandstraße 3 nur wärmstens empfehlen, man fühlt sich dort
sofort "geborgen" und das Essen ist sehr reichlich und sehr, sehr gut.

Nun wollte ich mich aber der Musik von Markus und Ecki widmen, denn nach diesem Abend
hatte ich wohl eine längere Pause von einigen Monaten zu überstehen, bevor ich Markus
bzw. alle vier wiedersehen würde.

Sowohl Markus als auch Ecki waren die Weihnachtstage gut bekommen, sie sprühten vor
Begeisterung, den letzten Auftritt für dieses Jahr im "Alt Melsungen" zu gestalten.

Auch beim zweiten Auftritt in Melsungen erwies sich das Publikum als äußerst angenehm,
viele der Anwesenden hörten Ecki und Markus richtig zu, was leider nicht immer der Fall
gewesen ist.

Die Songs der beiden waren wie immer vielschichtig, auch wenn ich mich nun wiederhole, so
will ich doch gern einige Lieder aus dem Repertoire von Markus und Ecki hier erwähnen.

Neben den schon bekannten Liedern von John Denver, die da heißen "Rocky mountain high",
"Country roads" oder "Annies song", hatten die beiden auch Lieder von den Beatles wie
"Hey Jude" oder "Let ist be" in ihrem Programm, das wunderschöne Lied "Morning has
broken" von Cat Stevens oder von Pink Floyd den Titel "I wish you where here".

Selbstverständlich fehlten auch die eigenen Lieder nicht, wie z.B. "Goin' fishin'",
"My generation" und "Song of Wyoming".

Ich könnte diese Liste noch um einige Lieder erweitern, aber alle, die Markus, Ecki, Peter
und Jörg kennen, wissen, wie vielfältig ihr Programm ist, es ist sehr abwechslungsreich und
niemals langweilig.

Während der kurzen Pausen haben sich sowohl Markus als auch Ecki wieder die Zeit
genommen, um mit ihren Fans und auch denen zu plaudern, die vielleicht gerade an diesem
Abend zu Fans geworden waren oder sich einfach nur einmal mit einem von den beiden
unterhalten wollten.

Das ist eine Seite an Markus und seinen Jungs, die ich (aber das wird wohl allen so gehen,
die sie oft in diesem Jahr gehört haben) sehr schätze: Sie sind alle nicht abgehoben, sind
bodenständig geblieben, was auch hoffentlich so bleiben wird, und immer dazu bereit, sich
mit ihren Fans zu unterhalten. Auch mal den einen oder anderen Wunsch zu erfüllen, macht
keine Umstände, kurz gesagt: Sie tun alles dafür, um ihre Fangemeinde bei guter Laune zu
halten.

Um kurz nach 1:00 Uhr war das Jahr 2003, was die Live-Auftritte von Markus und seinen
Jungs angeht, für mich beendet, aber ich hoffe, dass ich im nächsten Jahr auf mindestens
die gleiche Anzahl an Auftritten komme, wie im Jahr 2003, vielleicht werden es aber auch
noch einige mehr.

Auf diesem Wege möchte ich mich bei Markus, Ecki, Peter und Jörg für ein unglaublich
schönes Jahr bedanken mit wundervollen Live-Abenden, die ich nicht mehr missen möchte.

Jutta Amert

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