Ein unvergesslicher Abend am 13.12.2003 im "Kings Rock Cafe" in Korbach


Heute sollte nun für mich der 10. und somit auch der letzte Abend in diesem Jahr sein, wo
ich zu einem Live-Auftritt von Markus fuhr.

Nicht zu fassen, wie schnell die Zeit seit dem ersten Abend am 10. Mai vergangen war, wo
waren nur die vergangenen Monate geblieben? Ich konnte einfach nicht glauben, dass es
nach diesem Abend erst einmal vorbei war mit all den schönen Abenden, wie sollte ich nur
die kommenden Monate überstehen? Auf diese Frage konnte ich mir selbst keine Antwort
geben und so fuhr ich mit sehr gemischten Gefühlen mit Isabelle und Rudi nach Korbach.

Rudi und Isabelle hatten wieder einiges für mich in Kauf genommen, damit ich zum Auftritt
von Markus kam, sie holten mich hier zu Hause ab und wollten mich auch zurück bringen.

Nach einer knappen Stunde Autofahrt kamen wir in Korbach an und nach wenigen Minuten
zu Fuß betraten wir das "Kings Rock Cafe", welches ich bisher noch nicht kannte.

Die Kneipe war urgemütlich, kein Wunder, sie befand sich in einem Fachwerkhaus, direkt
dem Rathaus gegenüber, ich fühlte mich sofort wieder wohl.

Da wir recht früh dran waren, konnten wir uns wie fast immer die besten Plätze aussuchen
und die waren natürlich direkt vor der Bühne, näher ging es wirklich nicht mehr.

Ich ließ noch einmal vor meinem geistigen Auge all die vielen Abende mit Markus, ob solo
oder mit Band, an mir vorbeiziehen und jeder einzelne Abend hatte sein eigenes Flair und
kein Abend hat dem anderen geglichen. Schade, schade, nun war es vorbei mit lustig.

Während ich noch  in Gedanken bei den zurückliegenden Live-Auftritten war, ging die
Kneipentür auf und Markus kam herein. Ich stand mit dem Rücken zur Tür, den Blick auf die
Bühne gerichtet und habe so das Eintreten von Markus nicht bemerkt, wurde aber sehr
schnell in die Gegenwart zurück geholt, als Markus uns einen guten Abend wünschte.

Es war gerade 19:15 Uhr und Markus war schon anwesend, unglaublich, so früh hatten wir
ihn alle nicht erwartet, da sein Auftritt erst für 21:30 Uhr angesetzt war. Tolle Überraschung
für mich, so hatten wir noch vor dem Auftritt Zeit zum "schnuddeln". Für alle, die in der
Kasseler Sprache nicht beheimatet sind, schnuddeln bedeutet nichts anderes als
miteinander zu reden.

Nachdem Markus seine zwei Gitarren hereingeholt hatte und die Anlage aufgebaut hatte,
andere haben dafür ihre Roadies, Markus macht das alles allein, ergab sich wirklich für uns
noch vor seinem Auftritt die Gelegenheit, über das eine oder andere zu "schnuddeln".

Ich war ja schon auf Konzerten verschiedenster Künstler oder auch Bands gewesen, zu
keinem hatte ich jemals so einen engen Kontakt, wie es bei Markus der Fall ist und das
schätzen auch seine übrigens Fans an ihm und an Ecki, Peter und Jörg von seiner Band, so
selbstverständlich ist das heute ja nicht mehr.

Das Lokal füllte sich inzwischen immer mehr und gegen 21:00 Uhr war es so voll, das wir
uns vor der Bühne fast gegenseitig auf die Füße traten.

Inzwischen waren auch Werner und Vera mit ihrer Tochter und deren Freund aus
Warburg-Scherfede eingetroffen und ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass vor
Markus wohl seine treuesten Fans standen.

Werners und Veras Tochter hatte für Markus eine wunderschöne Collage angefertigt, über
die Markus sehr erfreut war, ja, so ist eben Markus, er freut sich über jedes Geschenk, aber
ganz besonders, wenn es selbst angefertigt worden ist, Handwerk hat eben doch goldenen
Boden!

Kurz nach 21:00 Uhr ging's dann endlich los. Das "Kings Rock" hat von der ersten Minute an
gebebt, so viele Leute habe ich noch nie in einer Kneipe gesehen, wirklich unglaublich und
die Stimmung war wieder fantastisch. Natürlich sprang der Funke auf Markus über und
umgekehrt war es genau so, Markus war so gut drauf, das alle in der Kneipe sofort von
Anfang an mit dabei waren, selbstredend wurden die Lieder mitgesungen - ich war am
nächsten Tag so heiser, dass ich  kaum sprechen konnte.

Will hier mal einige der 59! Lieder aufzählen, die Markus an diesem Abend zum Besten
gegeben hat: Von John Denver waren z.B. so schöne Lieder wie "Annies song", "Goodbye
again", "Country roads" oder "Rocky mountain high" und "Leaving on an jet plane" dabei,
von den Beatles "Hey Jude", "Yesterday" und "Let it be", von Simon und Garfunkel "The
boxer", von Johnny Cash "Ring of fire", der Welthit von T. Rex "Hot love" und Lieder von
anderen internationalen Künstlern. Lieder wie "Guantanamera", "Where do you go to my
lovely" von Peter Sarstedt "Hello Dolly", "Donna Donna" von Joan Baez oder "Blowing in the
wind" - alle diese Lieder und noch viele mehr hat Markus in seinem breitgefächerten
Repertoire.

Einer der anwesenden männlichen Gäste hatte ein Tambourin dabei und eben jener Gast
wurde von Markus gebeten, auf die Bühne zu kommen, um zu dem Lied "Mr. Tambourin
man" das Tambourin zum Klingen zu bringen. Dieser Gig bereitete nicht nur Markus sichtlich
Spaß, auch uns als Gästen hat diese Einlage hervorragend gefallen.

Selbstverständlich hat er auch seine eigenen Lieder gesungen, wie z.B. "Goin' fishin'" ,
"Come and take me home", "How the music changed my life" oder aus seiner
deutschsprachigen CD "Für ein bisschen Glück".

Es würde den Rahmen sprengen, wenn ich hier alle Lieder wiedergeben würde.

Markus hat um 21:00 Uhr angefangen und um 1:30 Uhr das letzte Lied, "Song of
Wyoming", gesungen, zusammen mit einem Fan von ihm.

Das war ein ganz besonderes Highlight an diesem Abend und ich kann wirklich jedem, der
Markus noch nicht live gesehen hat empfehlen, ihn und auch seine Band einmal hautnah zu
erleben. Das ist wirklich ein Ereignis, was man so noch nicht erlebt hat, ich spreche aus
Erfahrung.

Dieser Abend hat mich 3 Euro Eintritt gekostet, dafür habe ich 59 Lieder gehört, ich kenne
keinen anderen Künstler oder eine Band, wo man für so wenig, so viel und ohne "Playback"
bekommt!

Nach diesem wieder ganz und gar unglaublichen Abend, aber das sind ja alle Abende mit
Markus, ob solo oder mit seiner Band zusammen, hatten Isabelle und ich noch ein paar
kleine Überraschungen in Form von Weihnachtsgeschenken für Markus und seine Jungs
parat.

Wie immer, auch nach diesem 10. Abend für mich in diesem Jahr, freute sich Markus über all
das, was er bekommen hat.

Schön zu wissen, dass unsere "Geschenke" willkommen sind und sie nicht irgendwo in der
Ecke verstauben, sondern liebevoll aufbewahrt werden.

Um 2:30 Uhr hatte ich, nachdem ich über sieben Stunden auf einem Fleck gestanden habe,
PLATTFÜSSE! Ich hatte nach diesem Abend nur ein Bedürfnis - raus aus den Schuhen, aber
das ging nicht, Rudi und Isabelle wollten mich noch nach Hause fahren, also musste ich
wohl oder übel noch über eine Stunde warten, bis ich mich meiner Schuhe entledigen
konnte.

Um 3:40 Uhr war ich endlich daheim, ich habe meine Füße nicht mehr gespürt! Rudi und
Isabelle mussten ja die gleiche Strecke wieder zurück fahren, sie wohnen nur unweit von
Korbach entfernt! Die Armen sind erst um 4:50 Uhr in die Federn gekommen, aber auch
ihnen hat der Abend in Korbach sehr gut gefallen.

Jutta Amert

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