Wie die Glocke der Küchentür im „Caipirangha“ zum Co – Star wurde

Es war Samstag, der 28.06. 2003, und Peter und ich freuten uns ungemein auf den Live-Auftritt von Markus in Warburg.

Gegen 18.00 Uhr fuhren wir mit dem Auto los und waren gegen 18.30 Uhr in Warburg.

Um den Ort des Geschehens nicht lange suchen zu müssen, fragten wir bei der ortsansässigen Polizeidienststelle nach dem Weg. Der hilfsbereite Beamte erklärte uns freundlich, wo wir entlang fahren mussten und verabschiedete sich mit der Bemerkung, er würde jetzt auch lieber im „Caipirangha“ sitzen.

Nach der Beschreibung mussten wir die Kneipe eigentlich ziemlich schnell finden und so suchten wir die beschriebene Wegstrecke ab.

Die erste Fahrt war vergebens und so fragten wir uns bei den einheimischen Leuten durch.

Das geschah so ungefähr viermal, einige schickten uns in die Nähe der Post (aber wo, verdammt, war dieses Gebäude?), andere schüttelten verzweifelt mit dem Kopf und gaben uns zu verstehen, dass so eine Kneipe in Warburg gar nicht existiere.

Nach der fünften oder sechsten Stadtrundfahrt (Warburg hat wirklich eine tolle Altstadt!!!) war ich so genervt, dass ich Peter zum Anhalten zwang, mittlerweile war es 19.10 Uhr und wir standen irgendwo auf irgendeinem Parkplatz, aber  n i c h t  vor diesem „Caipirangha“!

Peter war kurz vorm Explodieren, und es hätte mich nicht gewundert, wenn er mich aus dem Auto geschmissen hätte, aber eine seiner besten Eigenschaften ist nun mal, die Ruhe zu bewahren, von dieser Seite hätte ich gerne ein paar Prozent mehr.

Er drehte um und fuhr dieses Mal eine andere Straße entlang und plötzlich fuhren wir am „Caipirangha“ vorbei, jetzt nur noch schnell einen Parkplatz suchen und dann nichts wie ab in die Kneipe, um sich die besten Plätze zu reservieren.

Wir vermuteten Markus schon in der Kneipe, mittlerweile war es kurz vor halb acht, und so betraten wir das „Caipirangha“.

Erster Eindruck: Huh, war das ein dunkler Laden, wir wollten ein Video drehen, schon wieder hatte ich kein gutes Gefühl. Dann suchten wir nach Markus, es war noch kein Markus in Sicht, waren wir etwa zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort oder war Markus vielleicht krank geworden?, diese Gedanken schossen wie Pfeile durch meinen Kopf.

Peter konzentrierte sich mal wieder auf das Wesentliche und fragte eine gewisse Dame hinter der Theke, ob wir den Auftritt von Markus filmen durften. Sie hatte Gott sei Dank nichts dagegen und so stiefelte Peter zurück zum Auto, um das Filmmaterial zu holen.

Ich suchte mir derweil einen Platz und muss dann ganz schön blöde geguckt haben, als ich feststellte, dass die Kneipe durch einen „Sandgraben“ getrennt war. Also, nichts wie drüber, ha, war ein bisschen Urlaubsfeeling in meinen Schuhen.

Und dann saß ich, vermutlich, ziemlich nahe an der "Bühne", am besagten Ort standen zwar noch Tische, aber ich hatte das Gefühl, dass Markus auf dieser Seite spielen würde.

Kurze Zeit später kam Peter samt Camcorder und Stativ.

Er sah sich das ganze an und meinte, ich solle mich doch lieber auf die andere Seite setzen, das wäre besser zum Filmen.

Also nahm ich meine Tasche und dergleichen mehr und begab mich zum Tisch auf die andere Seite.

Peter baute dann das Stativ auf, aber in diesem Moment erschien ein Kellner und sagte, das würde auf gar keinen Fall gehen. Jedes Mal, wenn sie zur Küche müssten, würden sie mit den Füßen das Stativ umreißen und dann wäre der Camcorder hin.

Nach kurzer Überlegung hielt Peter es nun doch wieder für besser, sich an den Tisch zu setzen, wo ich zuerst gesessen habe.

Einige Leute schauten uns schon ganz komisch an und ich war dann wirklich froh, gegen 19.25 Uhr endlich meinen Platz gefunden zu habe. So, da saß ich nun und hätte für nichts auf der Welt diesen Platz getauscht.

Kurze Zeit später hörten wir hinter uns zwei bekannte Stimmen, tatsächlich, Rudi und Isabelle waren auch eingetroffen und setzten sich zu uns an den Tisch. Das würde mit Sicherheit wieder ein lustiger Abend.

Kurze Zeit später erschien auch Markus und ich wurde endlich ruhiger, er war also n i c h t  krank geworden!

Peter hatte endlich das Stativ samt Camcorder aufgebaut und so mussten wir nur darauf warten, dass Markus mit dem Programm anfangen würde.

Ich hatte mir einen gefährlichen Platz ausgesucht, eine verkehrte Drehung mit dem Stuhl und dann wäre ich im „Sandgraben„ gelandet. Gott sei Dank blieb mir dieser Teil der Volksbelustigung auf meine Kosten erspart.

Wie gewohnt, begrüßte dann Markus alle ihm bekannten Leute persönlich und fand für jeden auch noch Zeit, sich ein wenig mit ihnen zu unterhalten.

Um kurz nach 21.00 Uhr eröffnete Markus den Abend.

Markus sang mal wieder aus seinem breit gefächerten Repertoire, herrlich, dabei konnte man wirklich abschalten und seine tolle Musik genießen.

Nach ca. einer dreiviertel Stunde bimmelte es hinter Markus an der Küchentür, er war fürs erste irritiert, fing dann an zu lachen, wir aber auch und meinte dann : „Au wei, jetzt isses vorbei„.

Die Glocke hatte Markus derart aus der Fassung gebracht, dass das Lied, welches er sang, einen völlig neuen Text erhielt, schöne Geschichte.

Besondere Lachkrämpfe hatten wir, als Markus den Titelsong aus der Fernsehserie  „Ein Mann in den Bergen„ , das Lied trägt den Titel „Maybe„ , singen wollte. Er erklärte uns, dass irgendwann dann ein besagter Bär von der linken zur rechten Seite durchlaufen würde, was er immer besonders lustig fand, dann fing er zu singen an. An besagter Stelle, wo der Bär von der einen zur anderen Seite laufen sollte, ging es plötzlich „ding dong“, mitten im Text erscholl die Glocke der Küche und Markus konnte vor lauter Lachen nicht mehr weitersingen und kommentierte das Bimmeln der Glocke mit folgenden Worten: „Ich find’ die Glocke ja toll, fühle mich dann immer angesprochen, das ist gemein!“

Beim nächsten Bimmeln sagte er folgende Worte: "Pommes sind fertig".

Herrje, diese Glocke saß Markus sprichwörtlich im Nacken und sie ertönte natürlich immer dann, wenn Markus nicht damit rechnete.

So ging das den ganzen Abend, immer und immer wieder sorgte die „Glocke“ für Heiterkeit, sowohl bei Markus als auch bei seinem Publikum.

Die Zeit ging leider wieder viel zu schnell vorbei und gegen 0.45 Uhr war wieder ein toller Abend mit Markus zu Ende.

Es blieb auch noch genügend Zeit, ein bisschen mit Markus zu schnuddeln und so manche kleine Anekdote sorgte wieder für Heiterkeit.

Peter und ich fuhren dann, wie immer nach solchen Abenden, in bester Stimmung nach Hause.

Jutta Amert

 

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